Die bindungstheoretische sowie die psychoanalytische Sicht betonen die Bedeutung von frühen unbewussten Beziehungserfahrungen in der Säuglingszeit und in der Kindheit. Diese tief verinnerlichten Erfahrungen formen, zusammen mit anderen Faktoren, unsere individuelle Art die Welt zu erleben und zu interpretieren - sie bilden unsere sogenannte “psychische Struktur”. Die psychoanalytische Psychotherapie bietet einen geschützten Raum, um diese Erfahrungen bewusst zu machen und emotionale Konflikte sowie Traumata zu bearbeiten, die zu psychischem Stress und Krankheitssymptomen führen können. Die therapeutische Beziehung nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, da sie die Möglichkeit einer korrigierenden Beziehungserfahrung eröffnet.

Psychoanalytische Psychotherapie ist ein Prozess, der auf kontinuierliche Arbeit basiert und nur so seine volle Wirkung entfalten kann. Die Therapie findet in der Regel mit einer Frequenz von ein bis zwei  Sitzungen pro Woche statt. Die Dauer einer psychoanalytischen Psychotherapie ist individuell unterschiedlich. Je nach Thematik sind Kurzzeittherapien ebenso möglich wie Therapien, die mehrere Jahre dauern. Die Dauer der Behandlung ergibt sich meist im Behandlungsverlauf und wird selbstverständlich gemeinsam an den Therapieverlauf angepasst. 

Da die Psychotherapie eine Krankenbehandlung ist, ist bei einer Diagnosenstellung und Einreichung eines Antrags eine finanzielle Bezuschussung durch die Krankenkasse möglich.